Nachhaltigkeit und Hund

Anders füttern, bewusster einkaufen

Infos zum CO2-Pfotenabdruck und 5 Extra-Tipps zur nachhaltigen Hundehaltung

 

 

 

Als Hundemensch bist du täglich draußen unterwegs und bestimmt oft in der Natur – sei es im Park, in Feld & Wald, am Wasser oder in den Bergen. Das Wetter und die wiederkehrenden Jahreszeiten erlebst du beim Gassigehen intensiv. So beschäftigt auch uns Hundeliebhaber der Klimawandel.

Die Frage ist: Wie kannst du ein bewusst klimafreundliches Leben mit deinem Hund führen. Wie können bei dir Naturschutz und verantwortungsvolles Handeln im Alltag mit Hund aussehen? Hier Infos zum CO2-Abdruck deines Hundes und fünf Extra-Tipps zur nachhaltigen Hundehaltung.

 

Hund und CO2 Pfoten-Abdruck – Nachhaltige Hundehaltung braucht dich

In der Mehrzahl sind Hunde Fleischfresser. Das fleischreiche Futter kaufst du in Dosen oder bei Rohkost oft in Kunststoffpackungen. Den Hund beschäftigst du mit quietschendem oder schwimmendem Plastikspielzeug und fährst zum Training im Auto zur Hundeschule. Selbst deine umweltfreundlichen Kotbeutel brauchen ohne perfekte Bedingungen oft Jahre, um zu vergehen.

Es ist also klar, unsere vierbeinigen Lieblinge hinterlassen im Zusammenleben mit uns einen deutlichen CO2-Abdruck. Zusätzlich stößt ein mittelschwerer Hund in seinem Leben ca. 8 Tonnen CO2 aus. Das entspricht der Umweltbelastung von einem Dutzend Flügen von der Nordsee ans Mittelmeer und zurück.

Extra-Tipp 1: Alles beginnt mit deinem Bewusstsein – und mit kleinen Veränderungen. Notiere in Stichworten, wie eine typische Woche bei euch aussieht. Was tust du zusammen mit deinem Hund? Womit beschäftigst du dein Tier? Was frisst er? Was kaufst du? Dann prüfe alles im Hinblick auf Klimafreundlichkeit und überlege dir, was du im Hinblick auf nachhaltige Hundehaltung verbessern kannst.

 

Hund nachhaltig füttern – der klimafreundliche Hundefutter-Check

Willst du deinen Hund nachhaltig füttern, musst du bei der Wahl des Hundefutters drei Dinge checken: Hundefutter-Zutaten, Hundefutter-Herkunft und Hundefutter-Verpackung. Bei den Zutaten geht es darum, dass sie bei der Produktion möglichst wenig Ressourcen verbrauchen. Das heißt, nachhaltige Ernährung geht über Bio-Produkte hinaus. Dazu kommt der Blick auf den Herstellungsort und die Herkunft des Futters.

Ein in deiner Nähe hergestelltes Futter mit regionalen Zutaten und kurzem Transportweg hat in puncto Umweltfreundlichkeit klar die Nase vorn. Bei der Verpackung sind gerade für Nassfutter kleine Einmal-Verpackungen bequem, doch sie sind alles andere als nachhaltig. Nutze bevorzugt größere Dosen oder Tüten und teile sie selbst in die passenden Portionen ein.

Extra-Tipp 2: Dein Hund braucht Protein, was er in der Regel durch das Fressen von Fleisch zu sich nimmt. Dieses Fleisch stammt häufig aus Massentierhaltung. Eine alternative, verantwortungsbewusste Protein-Quelle sind Insekten. Hundesnacks und Futtersorten beispielsweise aus regional gezüchteten Raupen, Würmern oder Fliegen findest du im Fachhandel. Sie bieten meistens den zusätzlichen Vorteil, hyperallergen zu sein.

 

Hund und Nachhaltigkeit – achte auf deinen Konsum

Dein Kaufverhalten entscheidet mit, was an Hundezubehör produziert wird. Wir alle lieben das Shoppen für unsere Lieblinge. Ist dir nachhaltige Hundehaltung wichtig, dann greife auf das inzwischen schon breite Angebot an nachhaltigem Hundespielzeug und kunststofffreiem Zubehör zurück. Entscheide dich zum Beispiel für einen Napf aus Keramik, für Wasserflaschen aus Zuckerrohr, für Zerrspielzeug aus Hanf oder für Hundegeschirr, das recycelt wurde aus dem Kunststoffmüll der Ozeane. Das und mehr findest du, wenn du dich online informierst.

Extra-Tipp 3: Was braucht dein Hund wirklich, was ist Luxus, was ist zu viel? Minimalismus ist ein zentraler Aspekt bei einem konsequent nachhaltigen Lebensstil. Ist dir das zu extrem, achte trotzdem auf dein Konsum-Verhalten und beschränke dich auf das Nötige beim Hundezubehör. Das fällt dir schwer? Du liebst Hunde-Shopping? Dann sammle dein gut erhaltenes, gebrauchtes Hundezubehör zur Weiternutzung für andere – durch Weiterverkauf oder durch eine Spende an das Tierheim in deiner Nähe.

 

 

Hund nachhaltig unterwegs – umweltbewusst Gassigehen

Neben der Futterzeit sind die täglichen Gassirunden für deinen Hund das Highlight des Tages. Wir kannst du hier für mehr Nachhaltigkeit sorgen? Die Wahl des Kotbeutels und dessen Entsorgung kann einen wichtigen Unterschied machen. Auf keinen Fall ist es umweltfreundlich, Kotbeutel im Wald liegenzulassen, selbst wenn sie Bio-zertifiziert sind. Sie müssen immer in Mülleimern oder bei dir im Hausmüll entsorgt werden.

Achte beim Einkauf darauf, dass sie aus nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden und mit einem Siegel wie „OK compost HOME“ markiert sind. Nur dann sind sie tatsächlich unter realistischen Bedingungen innerhalb von etwa einem halben Jahr kompostiert.

Extra-Tipp 4: Lass das Auto stehen! Nutze öffentliche Verkehrsmittel, um in den Stadtwald zu kommen. Alternativ trainierst du mit deinem Hund das sichere Laufen am Rad, um raus in die Natur zu kommen. Bei nicht ganz fitten Vierbeinern oder langen Wegen übst du mit deinem Liebling, vorne im Lastenrad oder hinten im Hundeanhänger deines Fahrrades entspannt zu sitzen, während du in die Pedale trittst. Wähle für Training eine Hundeschule, die in deiner Nähe ist. Jede Autofahrt weniger ist ein Gewinn für die Umwelt.

 

Hund und Nachhaltigkeit – es kommt auf die Größe an

Du hast zwei Wünsche: nachhaltig leben – und das zusammen mit einem Hund. Dann gilt es eine wichtige Entscheidung zu treffen: Welcher Vierbeiner soll es sein? Du hast eine Vorliebe für ein bestimmtes Aussehen, für eine bestimmte Rasse oder dein Herz schlägt für Hunde aus zweiter Hand. Du hast die Wahl und doch gibt es mit Blick auf den CO2-Pfotenabdruck eine ganz klare Empfehlung: es kommt auf die Größe an!

Extra-Tipp 5: Je kleiner der Hund, desto besser ist seine CO2-Bilanz. Ein kleines Tier frisst weniger und erzeugt weniger CO2. Das ist eine einfache Rechnung. Oft sind kleine Hund zudem im Alltag einfacher zu führen, es ist problemloser sie auf Reisen mitzunehmen und sie können meist früher von Kindern geführt werden. Doch täusche dich nicht, in jedem kleinen Vierbeiner steckt ein vollwertiger Hund, der konsequente Erziehung und eine artgerechte Haltung braucht.

 

Mit einem geschärften Bewusstsein für nachhaltige Hundehaltung wirst du in eurem Alltag immer mehr Möglichkeiten erkennen, wie du mit Hund klimafreundlich handeln kannst. Auch Hersteller von Hundefutter und Hundezubehör werden sensibler und kreativer, um Hund und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Denke um, informiere dich weiter – die Natur wird es dir danken.